Discussion:
Tricks verkaufen
(zu alt für eine Antwort)
Stefan Ram
2021-04-01 20:51:04 UTC
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Laut einem Pressemedium wurden Personen in China verhaftet,
die Tricks ("Cheats") für Computerspiele verkauft hatten.
Die Tricks hätten es erlaubt, bei Online-Schießspielen
durch Wände zu sehen oder besser zu treffen.

Wäre so etwas nach BRD-Recht überhaupt strafbar?
Stefan Schmitz
2021-04-01 21:12:01 UTC
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Post by Stefan Ram
Laut einem Pressemedium wurden Personen in China verhaftet,
die Tricks ("Cheats") für Computerspiele verkauft hatten.
Die Tricks hätten es erlaubt, bei Online-Schießspielen
durch Wände zu sehen oder besser zu treffen.
Wäre so etwas nach BRD-Recht überhaupt strafbar?
Betrug ist auch hier strafbar.

So etwas wird ja wohl kaum bei Spielen praktiziert, wo es nichts zu
gewinnen gibt.
Christian Treffler
2021-04-02 08:29:17 UTC
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Post by Stefan Schmitz
Betrug ist auch hier strafbar.
Es betrügt aber nur der, der die Trick anwendet, nicht der, der sie
verkauft.
Post by Stefan Schmitz
So etwas wird ja wohl kaum bei Spielen praktiziert, wo es nichts zu
gewinnen gibt.
Echt jetzt? Wir haben auf unseren ersten Spielekonsolen vor 40 Jahren
schon Bugs entdeckt und ausgenutzt.
Gerade deswegen dürfte der Verkauf dieser Tricks kaum strafbar sein. Das
der Verkäufer von der Betrugsabsicht des Läufers wusste, muss man ihm
erst mal nachweisen.

CU,
Christian
Diedrich Ehlerding
2021-04-02 09:30:09 UTC
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Post by Christian Treffler
Post by Stefan Schmitz
Betrug ist auch hier strafbar.
Es betrügt aber nur der, der die Trick anwendet, nicht der, der sie
verkauft.
Eventuell könnte man über Beihilfe nachdenken.
--
gpg-Key (DSA 1024) D36AD663E6DB91A4
fingerprint = 2983 4D54 E00B 8483 B5B8 C7D1 D36A D663 E6DB 91A4
HTML-Mail wird ungeleſen entſorgt.
Stefan Schmitz
2021-04-02 10:24:57 UTC
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Post by Diedrich Ehlerding
Post by Christian Treffler
Post by Stefan Schmitz
Betrug ist auch hier strafbar.
Es betrügt aber nur der, der die Trick anwendet, nicht der, der sie
verkauft.
Eventuell könnte man über Beihilfe nachdenken.
Besser Anstiftung, denn bloße Beihilfe wird milder bestraft.

Zudem wird niemand solche Cheats verkaufen, wenn er nicht vorher selbst
die Funktion ausprobiert hat. Es sei denn, er betrügt die Käufer.
Alexander Goetzenstein
2021-04-02 17:10:36 UTC
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Hallo,
Post by Stefan Schmitz
Zudem wird niemand solche Cheats verkaufen, wenn er nicht vorher selbst
die Funktion ausprobiert hat. Es sei denn, er betrügt die Käufer.
das verwirrt mich: in der Konsequenz dürften Frauen keine Rasierapparate
verkaufen und Männer keine Tampons. Da dem nicht so ist, gehe ich davon
aus, dass man auch mit Dingen handeln darf, die man nicht selbst geprüft
hat, ohne einen Betrugsvorwurf zu riskieren.
--
Gruß
Alex
Martin Gerdes
2021-04-03 12:29:20 UTC
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Post by Alexander Goetzenstein
Post by Stefan Schmitz
Zudem wird niemand solche Cheats verkaufen, wenn er nicht vorher selbst
die Funktion ausprobiert hat.
das verwirrt mich: in der Konsequenz dürften Frauen keine Rasierapparate
verkaufen
Du bist in weiblichen Haardingen offensichtlich nicht auf dem neuesten
Stand. In manchen Familien dürften sich die weiblichen Mitglieder
häufiger rasieren als die männlichen.

Kleiner Tip: Haare gibts nicht nur auf der Oberlippe und ums Kinn herum.
Andreas Bockelmann
2021-04-03 06:44:49 UTC
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Post by Stefan Schmitz
   Laut einem Pressemedium wurden Personen in China verhaftet,
   die Tricks ("Cheats") für Computerspiele verkauft hatten.
   Die Tricks hätten es erlaubt, bei Online-Schießspielen
   durch Wände zu sehen oder besser zu treffen.
   Wäre so etwas nach BRD-Recht überhaupt strafbar?
Betrug ist auch hier strafbar.
So etwas wird ja wohl kaum bei Spielen praktiziert, wo es nichts zu gewinnen
gibt.
Ich gehe mal von einem Aprilscherz aus. Welche Beträge gab es denn nach
Eingabe von "dncornholio" bei Duke Nukem 3D zu gewinnen?
--
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Bockelmann
Stefan Schmitz
2021-04-03 08:46:22 UTC
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Post by Andreas Bockelmann
Post by Stefan Schmitz
   Laut einem Pressemedium wurden Personen in China verhaftet,
   die Tricks ("Cheats") für Computerspiele verkauft hatten.
   Die Tricks hätten es erlaubt, bei Online-Schießspielen
   durch Wände zu sehen oder besser zu treffen.
   Wäre so etwas nach BRD-Recht überhaupt strafbar?
Betrug ist auch hier strafbar.
So etwas wird ja wohl kaum bei Spielen praktiziert, wo es nichts zu
gewinnen gibt.
Ich gehe mal von einem Aprilscherz aus. Welche Beträge gab es denn nach
Eingabe von "dncornholio" bei Duke Nukem 3D zu gewinnen?
Kennst du die Meldung, auf die sich der OP bezieht?
Thomas Hochstein
2021-04-03 15:24:12 UTC
Permalink
Post by Stefan Schmitz
Kennst du die Meldung, auf die sich der OP bezieht?
Die steht doch in einem Pressemedium.
Dorothee Hermann
2021-04-03 18:13:52 UTC
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Post by Stefan Schmitz
Kennst du die Meldung, auf die sich der OP bezieht?
Vielleicht die hier?
https://www.t-online.de/digital/id_89769646/betrug-in-videospielen-mega-razzia-gegen-spielebetrueger-in-china.html


Dorothee
Stefan+ (Stefan Froehlich)
2021-04-03 18:44:27 UTC
Permalink
Post by Dorothee Hermann
Post by Stefan Schmitz
Kennst du die Meldung, auf die sich der OP bezieht?
Vielleicht die hier?
https://www.t-online.de/digital/id_89769646/betrug-in-videospielen-mega-razzia-gegen-spielebetrueger-in-china.html
Daraus kann man leider auch nicht klar erkennen, ob es Cheats waren,
die einfach nur das Spiel einfacher gemacht haben (wie im Artikel
beschrieben), oder ob sie dem Spieler einen monetären Vorteil
verschafft haben (bei manchen Spielen kann man sich heutzutage mit
Geld Vorteile erkaufen, das könnte man sich durch entsprechende
Cheats ersparen). Abhängig davon wäre es hierzulande als Betrug zu
werden oder halt nicht - aber in China kann das sowieso wieder ganz
anders aussehen.

Possierlich finde ich die Aussage "die Polizei soll [...] 17 Cheats
gelöscht haben". Ja, sicher...

Servus,
Stefan
--
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Stefan - rekordverdächtige Liebe, die kaum singt.
(Sloganizer)
Stefan Schmitz
2021-04-03 23:19:55 UTC
Permalink
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)
Post by Dorothee Hermann
Post by Stefan Schmitz
Kennst du die Meldung, auf die sich der OP bezieht?
Vielleicht die hier?
https://www.t-online.de/digital/id_89769646/betrug-in-videospielen-mega-razzia-gegen-spielebetrueger-in-china.html
Daraus kann man leider auch nicht klar erkennen, ob es Cheats waren,
die einfach nur das Spiel einfacher gemacht haben (wie im Artikel
beschrieben), oder ob sie dem Spieler einen monetären Vorteil
verschafft haben (bei manchen Spielen kann man sich heutzutage mit
Geld Vorteile erkaufen, das könnte man sich durch entsprechende
Cheats ersparen).
Wer zahlt 10$ pro Tag oder 200$ im Monat, wenn das keinen monetären
Vorteil bietet?

Ich bin davon ausgegangen, dass man auch Geld gewinnen kann.
Stefan+ (Stefan Froehlich)
2021-04-04 07:17:51 UTC
Permalink
Post by Stefan Schmitz
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)
Post by Dorothee Hermann
https://www.t-online.de/digital/id_89769646/betrug-in-videospielen-mega-razzia-gegen-spielebetrueger-in-china.html
Daraus kann man leider auch nicht klar erkennen, ob es Cheats
waren, die einfach nur das Spiel einfacher gemacht haben (wie im
Artikel beschrieben), oder ob sie dem Spieler einen monetären
Vorteil verschafft haben (bei manchen Spielen kann man sich
heutzutage mit Geld Vorteile erkaufen, das könnte man sich durch
entsprechende Cheats ersparen).
Wer zahlt 10$ pro Tag oder 200$ im Monat, wenn das keinen
monetären Vorteil bietet?
Keine Ahnung. Ich muss zugeben, von Computerspielen in den letzten
30 Jahren mangels Interesse wenig bis gar nichts mitbekommen zu
haben.
Post by Stefan Schmitz
Ich bin davon ausgegangen, dass man auch Geld gewinnen kann.
Ein kurzer Blick in die Wikipedia-Seite von Overwatch lässt mich
vermuten, dass es dabei (erst einmal) nichts zu gewinnen gibt: Es
treten jeweils sechs Spieler in zwei Teams gegeneinander an und
können entweder um die Weltherrschaft oder auf Leben und Tod
gegeneinander spielen. Wäre es bei so einem Spiel möglich, seine
Fähigkeiten durch Zukäufe zu steigern (wie ich das von anderen
Spielen gelesen habe), würde das die Idee des Spiels zerstören; ich
finde dazu nichts, und es erscheint mir auch unwahrscheinlich. Es
handelt sich hier IMO lediglich um ein soziales Problem, nicht um
ein rechtliches.

Allerdings werden u.U. dotierte Wettkämpfe mit diesem Spiel
veranstaltet, bei denen man einen Cheat sehr wohl in einen monetären
Vorteil verwandeln könnte. Das dürfte auch die einzige nach hiesigem
Strafrecht interessante Konstellation sein:

a) klassische Cheats "entwickelt" ja der Hersteller zu Testzwecken,
er hält sie bloß geheim. Wenn A ein Spiel mit Cheats programmiert, B
einen Wettbewerb mit Teilnahmegebühr und Geldprämien veranstaltet, C
den Cheat findet und gegen Bezahlung an D weitergibt, der sich
dadurch einen Vermögensvorteil verschafft: Wer hat sich da nun
weshalb genau strafbar gemacht?

b) das gleiche wie oben, nur unter der Annahme, dass B es (wie auch
immer) schafft, Cheats für das bereits fertige Spiel
"dazuzuentwickeln"

Servus,
Stefan
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Stefan, so verwundet wie die Freiheit. Chefträume werden wahr!
(Sloganizer)
Ulf Kutzner
2021-04-05 20:53:29 UTC
Permalink
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)
Ein kurzer Blick in die Wikipedia-Seite von Overwatch lässt mich
vermuten, dass es dabei (erst einmal) nichts zu gewinnen gibt: Es
treten jeweils sechs Spieler in zwei Teams gegeneinander an und
können entweder um die Weltherrschaft oder auf Leben und Tod
gegeneinander spielen. Wäre es bei so einem Spiel möglich, seine
Fähigkeiten durch Zukäufe zu steigern (wie ich das von anderen
Spielen gelesen habe), würde das die Idee des Spiels zerstören; ich
finde dazu nichts, und es erscheint mir auch unwahrscheinlich. Es
handelt sich hier IMO lediglich um ein soziales Problem, nicht um
ein rechtliches.
Allerdings werden u.U. dotierte Wettkämpfe mit diesem Spiel
veranstaltet, bei denen man einen Cheat sehr wohl in einen monetären
Vorteil verwandeln könnte. Das dürfte auch die einzige nach hiesigem
Warumläßt mich das Parallelen zum Einsatz/zur Betätigung
gedopter Sportler ziehen?

Gruß, ULF
Stefan+ (Stefan Froehlich)
2021-04-07 08:01:37 UTC
Permalink
Post by Stefan+ (Stefan Froehlich)
Allerdings werden u.U. dotierte Wettkämpfe mit diesem
[Computer-] Spiel veranstaltet, bei denen man einen Cheat sehr
wohl in einen monetären Vorteil verwandeln könnte. Das dürfte
auch die einzige nach hiesigem Strafrecht interessante
Warumläßt mich das Parallelen zum Einsatz/zur Betätigung gedopter
Sportler ziehen?
Keine Ahnung? :-)

Rein rechtlich dürfte ein Vergleich nicht statthaft sein: Die
gesonderten (weit über Betrug hinausgehenden) Strafrahmen im Sport
haben wohl mit dem Missbrauch von Substanzen und auch der
diesbezüglichen Vorbildwirkung des Spitzensports zu tun. Beim eSport
ginge es, jedenfalls soweit Cheats betroffen wären, doch "nur" um
einen rein finanziellen Schaden.

Servus,
Stefan
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Das listige Glühen grossartiger Nudelsuppen. Stefan!
(Sloganizer)
Frank Hucklenbroich
2021-04-03 19:21:58 UTC
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Post by Stefan Ram
Laut einem Pressemedium wurden Personen in China verhaftet,
die Tricks ("Cheats") für Computerspiele verkauft hatten.
Die Tricks hätten es erlaubt, bei Online-Schießspielen
durch Wände zu sehen oder besser zu treffen.
Wäre so etwas nach BRD-Recht überhaupt strafbar?
Im Zweifel über das Steuerrecht, denn die Einnahmen aus diesen Geschäften
sind steuerpflichtig. Da steht dann schlichtweg Steuerhinterziehung im
Raum.

So hat man seinerzeit ja auch Al Capone verhaftet.

Die Weitergabe von Cheats an sich dürfte vom deutschen Strafrecht kaum
gedeckt sein, es gibt zwar solche Gummiparagraphen wie "Computerbetrug",
aber das sehe ich hier eigentlich nicht. Eventuell gibt das Urheberrecht
noch etwas her, wenn jemand Inhalte per Cheat freischaltet, für die man
eigentlich bezahlen muss. Aber das ist dann schon sehr über drei Banden
gespielt.

Grüße,

Frank
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