Discussion:
Abo-Mafia kommt mit Umfrage
(zu alt für eine Antwort)
Andreas Hermann
2022-07-06 16:23:11 UTC
Permalink
Hallo liebe Lesenden! ;-)

Im vorliegenden Fall geht es mir nicht so sehr darum, wie ich mich
hätte besser verhalten *können*, ich wollte schon an diesem Punkt
ankommen.

Zur Vorgeschichte:
Seit vielleicht drei Jahren ruft bei meiner Mutter regelmäßig ein
Callcenter an, das nach mir verlangt und mir immer wieder etwas
andrehen will. Wie sie an die Nummer meiner Mutter gekommen sind, ist
mir nicht klar. Beschwerden bei der BNetzA haben bislang nichts
gebracht. Es wird immer mit einer getürkten Rudnummer angerufen (wenn
man zurückruft, ist die Nummer nicht vergeben). Oft ist das eine
Handynummer. Wenn ich zufällig bei mir meiner Mutter war, habe ich das
Gespräch übernommen und klar und deutlich gesagt, wir wollen keine
Anrufe mehr und wollen aus der Datenbank gelöscht werden. Hat natürlich
nichts gebracht.

Vorgestellt wird sich immer mit einem Allerweltsnamen wie "Anne
Schumann", "Julia Walter" und ein "Harald Lesch" war sogar auch schon
dabei. :-P Die Leute sind dann von der "Verbraucherberatung", von einer
"Vorteilsgemeinschaft" oder irgendwelchem anderen Blödsinn. Nach
genauen Daten befragt, wird aufgelegt oder irgendwelcher Blödsinn
erzählt, z.B. auf eine Website, sie nicht existiert.

Längere Zeit war jetzt Ruhe (bestimmt 9 Monate). Deshalb habe ich den
jetzt beschriebenen Anruf anfangs auch nicht mit diesem Verein in
Verbindung gebracht. Ich wohne im gleichen Haus wie meiner Mutter, in
der Wohnung über ihr.

Es kam ein Anruf aus Frankfurt. Am Telefon war eine freundliche, klar
verständliche Frau (die Verbindung bei den o.g. Anrufen war immer
schlecht oder gestört). Sie stellte sich vor und sagte mir, sie sei vom
Forsa Institut und machen eine Umfrage, ob sie mir ein paar anonyme
Fragen stellen dürfte. Ich habe gefragt, was denn eine anonyme Frage
sei, worauf sie (hörbar lächelnd) antwortete, die Fragen hätten selbst
keinen Namen und meine Antworten würden auch nicht mit meiner Person in
Verbindung gebracht.

Sie stellte eine gar nicht so lange Liste von umfragetypischen Fragen
mal Skala von 1 bis 10, wie ich die Coronamaßnahmen fand, wie zufrieden
ich mit der Regierung sei etc. aber auch ein paar eher persönlich
Fragen, z.B. nach meinem höchtens Schul- oder Uniabschluss, ob ich
selbst Corona hatte, ob ich geimpft sei, ob ich mit meinem
Körpergewicht zufrieden bin und ob ich eine chronische Krankheit habe.

Spannend wurde es erst nach Ende der Umfrage (und dem "danke"). Sie
rasselte meinen vollständigen Namen (den ich am Telefon *nicht* genannt
habe), zusammen mit meiner Adresse runter und wollte eine Bestätigung
haben. Ich habe nichts gesagt. Daraufhin hat sie sich noch einmal für
das Gespräch bedankt und mir gesagt, als Dankeschön für die Umfrage,
bekäme ich "ein kostenloses Probeabo" (oder etwas in der Richtung) vom
Focus. Dann kam noch: "Ich frage Sie nicht nach Ihrer Kontonummer[1],
weil das ist eine Umfrage mit einem Dankeschön und kein Verkauf."

Ich sagte noch "Bitte was?" und dann hatte sie auch schon aufgelegt.

Der Focus wurde natürlich bald geliefert und inzwischen habe ich eine
Rechnung und sogar eine Mahnung. Da war also nix mit kostenlos!

Ich wollte jetzt einen Strafantrag stellen, alleine schon, um
herauszufinden, wer hinter den Anrufen steckt. Wegen des Abos dürfte
ein ganz klassischer Fall von Betrug vonliegen. Da die Anruferin das
gleiche sehr wahrscheinlich massenhaft gemacht hat und nicht wohl auch
nicht alleine war, ist von einem gewerbsmäßigen Umfang auszugehen. Aber
was ist mit der Umfrage? Etliche von den Auskünften hätte ich nicht
erteilt, wenn ich gewusst hätte, dass die Anruferin sehrwohl wusste,
wer ich bin.

Es dürfte klar sein, dass ich zu keinem Zeitpunkt auch nur den
kleinsten Hinweis gegeben habe, dass ich dieses Abo haben will. Wie
sollte ich jetzt strategisch vorgehen?

Vielen Dank und viele Grüße!
Andi

[1] Hätte ich auch nicht rausgerückt.
Stefan Schmitz
2022-07-06 17:07:46 UTC
Permalink
Post by Andreas Hermann
Hallo liebe Lesenden! ;-)
Im vorliegenden Fall geht es mir nicht so sehr darum, wie ich mich
hätte besser verhalten *können*, ich wollte schon an diesem Punkt
ankommen.
Seit vielleicht drei Jahren ruft bei meiner Mutter regelmäßig ein
Callcenter an, das nach mir verlangt und mir immer wieder etwas
andrehen will. Wie sie an die Nummer meiner Mutter gekommen sind, ist
mir nicht klar. Beschwerden bei der BNetzA haben bislang nichts
gebracht. Es wird immer mit einer getürkten Rudnummer angerufen (wenn
man zurückruft, ist die Nummer nicht vergeben). Oft ist das eine
Handynummer. Wenn ich zufällig bei mir meiner Mutter war, habe ich das
Gespräch übernommen und klar und deutlich gesagt, wir wollen keine
Anrufe mehr und wollen aus der Datenbank gelöscht werden. Hat natürlich
nichts gebracht.
Vorgestellt wird sich immer mit einem Allerweltsnamen wie "Anne
Schumann", "Julia Walter" und ein "Harald Lesch" war sogar auch schon
dabei. :-P Die Leute sind dann von der "Verbraucherberatung", von einer
"Vorteilsgemeinschaft" oder irgendwelchem anderen Blödsinn. Nach
genauen Daten befragt, wird aufgelegt oder irgendwelcher Blödsinn
erzählt, z.B. auf eine Website, sie nicht existiert.
Längere Zeit war jetzt Ruhe (bestimmt 9 Monate). Deshalb habe ich den
jetzt beschriebenen Anruf anfangs auch nicht mit diesem Verein in
Verbindung gebracht. Ich wohne im gleichen Haus wie meiner Mutter, in
der Wohnung über ihr.
Es kam ein Anruf aus Frankfurt. Am Telefon war eine freundliche, klar
verständliche Frau (die Verbindung bei den o.g. Anrufen war immer
schlecht oder gestört). Sie stellte sich vor und sagte mir, sie sei vom
Forsa Institut und machen eine Umfrage, ob sie mir ein paar anonyme
Fragen stellen dürfte. Ich habe gefragt, was denn eine anonyme Frage
sei, worauf sie (hörbar lächelnd) antwortete, die Fragen hätten selbst
keinen Namen und meine Antworten würden auch nicht mit meiner Person in
Verbindung gebracht.
Sie stellte eine gar nicht so lange Liste von umfragetypischen Fragen
mal Skala von 1 bis 10, wie ich die Coronamaßnahmen fand, wie zufrieden
ich mit der Regierung sei etc. aber auch ein paar eher persönlich
Fragen, z.B. nach meinem höchtens Schul- oder Uniabschluss, ob ich
selbst Corona hatte, ob ich geimpft sei, ob ich mit meinem
Körpergewicht zufrieden bin und ob ich eine chronische Krankheit habe.
Spannend wurde es erst nach Ende der Umfrage (und dem "danke"). Sie
rasselte meinen vollständigen Namen (den ich am Telefon *nicht* genannt
habe), zusammen mit meiner Adresse runter und wollte eine Bestätigung
haben. Ich habe nichts gesagt. Daraufhin hat sie sich noch einmal für
das Gespräch bedankt und mir gesagt, als Dankeschön für die Umfrage,
bekäme ich "ein kostenloses Probeabo" (oder etwas in der Richtung) vom
Focus. Dann kam noch: "Ich frage Sie nicht nach Ihrer Kontonummer[1],
weil das ist eine Umfrage mit einem Dankeschön und kein Verkauf."
Ich sagte noch "Bitte was?" und dann hatte sie auch schon aufgelegt.
Der Focus wurde natürlich bald geliefert und inzwischen habe ich eine
Rechnung und sogar eine Mahnung. Da war also nix mit kostenlos!
War denn da ein Probeabo vorgeschaltet, das du zu kündigen verpasst
hast, oder handelte es sich um ein normales Abo?
Post by Andreas Hermann
Ich wollte jetzt einen Strafantrag stellen, alleine schon, um
herauszufinden, wer hinter den Anrufen steckt. Wegen des Abos dürfte
ein ganz klassischer Fall von Betrug vonliegen. Da die Anruferin das
gleiche sehr wahrscheinlich massenhaft gemacht hat und nicht wohl auch
nicht alleine war, ist von einem gewerbsmäßigen Umfang auszugehen. Aber
was ist mit der Umfrage? Etliche von den Auskünften hätte ich nicht
erteilt, wenn ich gewusst hätte, dass die Anruferin sehrwohl wusste,
wer ich bin.
Es dürfte klar sein, dass ich zu keinem Zeitpunkt auch nur den
kleinsten Hinweis gegeben habe, dass ich dieses Abo haben will. Wie
sollte ich jetzt strategisch vorgehen?
Vielen Dank und viele Grüße!
Andi
[1] Hätte ich auch nicht rausgerückt.
Die früheren Anrufen dürften alle aus dem Ausland kommen, darum konnte
die Netzagentur nichts machen.
Dieser Fall klingt aber so, als sei aus Deutschland angerufen worden.
Wenn du noch rekonstruieren kannst, zu welchem Zeitpunkt und von welcher
Nummer angerufen wurde, könnte hier eine Beschwerde erfolgreich sein.
(Und ohne die Netzagentur besteht eh keine Chance, die Quelle des Anrufs
herauszufinden.)

Es wäre sinnvoll, beim Verlag die Rechnung wegen "nicht bestellt" zu
reklamieren. Sonst wirst du ziemlich sicher Kontakt mit einem
Inkassobüro bekommen.
Ulf Kutzner
2022-07-07 07:35:45 UTC
Permalink
Post by Andreas Hermann
[1] Hätte ich auch nicht rausgerückt.
Die früheren Anrufe[n] dürften alle aus dem Ausland kommen, darum konnte
die Netzagentur nichts machen.
Dieser Fall klingt aber so, als sei aus Deutschland angerufen worden.
Wenn du noch rekonstruieren kannst, zu welchem Zeitpunkt und von welcher
Nummer angerufen wurde, könnte hier eine Beschwerde erfolgreich sein.
(Und ohne die Netzagentur besteht eh keine Chance, die Quelle des Anrufs
herauszufinden.)
Jein.
Es wäre sinnvoll, beim Verlag die Rechnung wegen "nicht bestellt" zu
reklamieren. Sonst wirst du ziemlich sicher Kontakt mit einem
Inkassobüro bekommen.
Der Verlag wird ja ggf. zu belegen haben, über wen die Bestellung reinkam.
Gut, da steht dann immer noch nicht zwingend die Nummer des Anschlusses
dabei, von dem aus angerufen wurde.
Helmut Richter
2022-07-07 08:29:49 UTC
Permalink
Der Verlag wird ja ggf. zu belegen haben, ÃŒber wen die Bestellung reinkam.
Gut, da steht dann immer noch nicht zwingend die Nummer des Anschlusses
dabei, von dem aus angerufen wurde.
Der ist auch nur mÀßig interessant. Entweder es gibt jemanden, der
versichert, der Kunde habe bei ihm telefonisch bestellt, dann kann man den
auffordern, das und den Zugang einer Widerrufsbelehrung beim Kunden zu
beweisen; eine benutzte Rufnummer braucht man dazu nicht. Oder es gibt
niemanden, dann hat der Verlag ein Beweisproblem. IANAL.
--
Helmut Richter
Stefan Schmitz
2022-07-07 09:00:47 UTC
Permalink
Post by Ulf Kutzner
Post by Andreas Hermann
[1] Hätte ich auch nicht rausgerückt.
Die früheren Anrufe[n] dürften alle aus dem Ausland kommen, darum konnte
die Netzagentur nichts machen.
Dieser Fall klingt aber so, als sei aus Deutschland angerufen worden.
Wenn du noch rekonstruieren kannst, zu welchem Zeitpunkt und von welcher
Nummer angerufen wurde, könnte hier eine Beschwerde erfolgreich sein.
(Und ohne die Netzagentur besteht eh keine Chance, die Quelle des Anrufs
herauszufinden.)
Jein.
Es wäre sinnvoll, beim Verlag die Rechnung wegen "nicht bestellt" zu
reklamieren. Sonst wirst du ziemlich sicher Kontakt mit einem
Inkassobüro bekommen.
Der Verlag wird ja ggf. zu belegen haben, über wen die Bestellung reinkam.
Nur, wenn er auf seine Forderung besteht und sie gerichtlich durchsetzen
will.
Post by Ulf Kutzner
Gut, da steht dann immer noch nicht zwingend die Nummer des Anschlusses
dabei, von dem aus angerufen wurde.
Wenn er verzichtet, welchen Grund gäbe es dann noch, ihn zur Preisgabe
der Identität des illegalen Anrufers zu zwingen?

Würde bei einem Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt "der Verlag" als
Zeuge angehört? Der Verlag als juristische Person kann kein Zeuge sein,
sein gesetzlicher Vertreter wird nicht wissen, wer da angerufen hat.
Ulf Kutzner
2022-07-07 09:07:19 UTC
Permalink
Post by Stefan Schmitz
Würde bei einem Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt "der Verlag" als
Zeuge angehört? Der Verlag als juristische Person kann kein Zeuge sein,
sein gesetzlicher Vertreter wird nicht wissen, wer da angerufen hat.
Die StA würde, wenn es ihr wichtig genug ist, bis zu den MA, die
Neuabos aus Fremdvermittlung bearbeiten, durchfragen und/oder
passend Unterlagen sicherstellen (lassen).
Stefan Schmitz
2022-07-07 09:13:55 UTC
Permalink
Post by Ulf Kutzner
Post by Stefan Schmitz
Würde bei einem Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt "der Verlag" als
Zeuge angehört? Der Verlag als juristische Person kann kein Zeuge sein,
sein gesetzlicher Vertreter wird nicht wissen, wer da angerufen hat.
Die StA würde, wenn es ihr wichtig genug ist, bis zu den MA, die
Neuabos aus Fremdvermittlung bearbeiten, durchfragen und/oder
passend Unterlagen sicherstellen (lassen).
Und eben daran, dass es ihr wichtig genug wäre, zweifle ich.
Die Netzagentur dürfte da motivierter sein.
Ulf Kutzner
2022-07-07 11:56:52 UTC
Permalink
Post by Stefan Schmitz
Post by Ulf Kutzner
Post by Stefan Schmitz
Würde bei einem Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt "der Verlag" als
Zeuge angehört? Der Verlag als juristische Person kann kein Zeuge sein,
sein gesetzlicher Vertreter wird nicht wissen, wer da angerufen hat.
Die StA würde, wenn es ihr wichtig genug ist, bis zu den MA, die
Neuabos aus Fremdvermittlung bearbeiten, durchfragen und/oder
passend Unterlagen sicherstellen (lassen).
Und eben daran, dass es ihr wichtig genug wäre, zweifle ich.
Immerhin gewerblicher Betrug, selbst wenn die Einzelschäden
noch halbwegs überschaubar sein mögen (geringfügig sind
sie eher nicht).

Kommt derlei zur Schwerpunktstaatsanwaltschaft?

Ah ja, vielleicht, vielleicht je nach Gegend.
https://de.wikipedia.org/wiki/Staatsanwaltschaft_(Deutschland)#Schwerpunktstaatsanwaltschaften
Stefan Schmitz
2022-07-07 12:34:50 UTC
Permalink
Post by Ulf Kutzner
Post by Stefan Schmitz
Post by Ulf Kutzner
Post by Stefan Schmitz
Würde bei einem Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt "der Verlag" als
Zeuge angehört? Der Verlag als juristische Person kann kein Zeuge sein,
sein gesetzlicher Vertreter wird nicht wissen, wer da angerufen hat.
Die StA würde, wenn es ihr wichtig genug ist, bis zu den MA, die
Neuabos aus Fremdvermittlung bearbeiten, durchfragen und/oder
passend Unterlagen sicherstellen (lassen).
Und eben daran, dass es ihr wichtig genug wäre, zweifle ich.
Immerhin gewerblicher Betrug, selbst wenn die Einzelschäden
noch halbwegs überschaubar sein mögen (geringfügig sind
sie eher nicht).
Um das so einzustufen, müsste erst mal eine Vielzahl von Fällen bekannt
sein. Von einer einzelnen Strafanzeige eines ungewollten Abonnenten
kommt man kaum auf die Idee.
Wenn aber die Netzagentur über viele gleichartige Beschwerden berichten
könnte...
Post by Ulf Kutzner
Kommt derlei zur Schwerpunktstaatsanwaltschaft?
Ah ja, vielleicht, vielleicht je nach Gegend.
https://de.wikipedia.org/wiki/Staatsanwaltschaft_(Deutschland)#Schwerpunktstaatsanwaltschaften
Ulf Kutzner
2022-07-07 12:57:06 UTC
Permalink
Post by Stefan Schmitz
Post by Ulf Kutzner
Post by Stefan Schmitz
Post by Ulf Kutzner
Die StA würde, wenn es ihr wichtig genug ist, bis zu den MA, die
Neuabos aus Fremdvermittlung bearbeiten, durchfragen und/oder
passend Unterlagen sicherstellen (lassen).
Und eben daran, dass es ihr wichtig genug wäre, zweifle ich.
Immerhin gewerblicher Betrug, selbst wenn die Einzelschäden
noch halbwegs überschaubar sein mögen (geringfügig sind
sie eher nicht).
Um das so einzustufen, müsste erst mal eine Vielzahl von Fällen bekannt
sein. Von einer einzelnen Strafanzeige eines ungewollten Abonnenten
kommt man kaum auf die Idee.
Man vielleicht nicht, aber vielleicht Strafverfolger.

Warum sollte sich jemand so eine Masche ausdenken,
einschließlich Eigenverschleierung und Geldfluß, um
sich auf genau ein Opfer zu beschränken?
Andreas Bockelmann
2022-07-09 17:09:39 UTC
Permalink
Post by Stefan Schmitz
Post by Ulf Kutzner
Post by Stefan Schmitz
Post by Ulf Kutzner
Post by Stefan Schmitz
Würde bei einem Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt "der Verlag" als
Zeuge angehört? Der Verlag als juristische Person kann kein Zeuge sein,
sein gesetzlicher Vertreter wird nicht wissen, wer da angerufen hat.
Die StA würde, wenn es ihr wichtig genug ist, bis zu den MA, die
Neuabos aus Fremdvermittlung bearbeiten, durchfragen und/oder
passend Unterlagen sicherstellen (lassen).
Und eben daran, dass es ihr wichtig genug wäre, zweifle ich.
Immerhin gewerblicher Betrug, selbst wenn die Einzelschäden
noch halbwegs überschaubar sein mögen (geringfügig sind
sie eher nicht).
Um das so einzustufen, müsste erst mal eine Vielzahl von Fällen bekannt
sein.
Wer sich unbedingt mit dem Thema beschäftigen will, kann ein paar Stunden
Youtube hören:
<https://www.youtube.com/c/CallcenterFun>

Die meisten Abo-Drücker sitzen in der Türkei und nutzen Skype Business.
--
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Bockelmann
Helmut Richter
2022-07-07 13:53:39 UTC
Permalink
[1] HÀtte ich auch nicht rausgerÌckt.
Die frÃŒheren Anrufe[n] dÃŒrften alle aus dem Ausland kommen, darum konnte
die Netzagentur nichts machen.
Dieser Fall klingt aber so, als sei aus Deutschland angerufen worden.
Wenn du noch rekonstruieren kannst, zu welchem Zeitpunkt und von welcher
Nummer angerufen wurde, könnte hier eine Beschwerde erfolgreich sein.
(Und ohne die Netzagentur besteht eh keine Chance, die Quelle des Anrufs
herauszufinden.)
Jein.
Es wÀre sinnvoll, beim Verlag die Rechnung wegen "nicht bestellt" zu
reklamieren. Sonst wirst du ziemlich sicher Kontakt mit einem
InkassobÃŒro bekommen.
Der Verlag wird ja ggf. zu belegen haben, ÃŒber wen die Bestellung reinkam.
Nur, wenn er auf seine Forderung besteht und sie gerichtlich durchsetzen will.
Wenn nicht, ists ja gut.
Gut, da steht dann immer noch nicht zwingend die Nummer des Anschlusses
dabei, von dem aus angerufen wurde.
Wenn er verzichtet, welchen Grund gÀbe es dann noch, ihn zur Preisgabe der
IdentitÀt des illegalen Anrufers zu zwingen?
In der Zivilsache, dass der Verlag Geld von einem will, keinen. Dort gibts
auch keinen „TÀter“, der fÃŒr irgendetwas haftbar wÀre. Man bestreitet, den
Vertrag geschlossen zu haben und kann ihn hilfsweise widerrufen, solange
die Widerrufsfrist nicht abgelaufen ist, die mit dem Erhalt der
Widerrufsbelehrung beginnt.

FÃŒr die Strafanzeige wegen aller in Betracht kommenden Straftaten (Betrug,
Datenschutzvergehen, ...?) ist es Sache des Staatsanwalts zu ermitteln.
Das braucht den gelackmeierten Kunden nicht zu interessieren.

Die Strafanzeige in der Hoffnung zu stellen, bei der Ermittlung werde
einem versehentlich in der Zivilsache geholfen, ist wohl nicht
zielfÃŒhrend.
WÃŒrde bei einem Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt "der Verlag" als Zeuge
angehört? Der Verlag als juristische Person kann kein Zeuge sein, sein
gesetzlicher Vertreter wird nicht wissen, wer da angerufen hat.
Also Strafsache. Das muss der Staatsanwalt wissen, nicht der Betrogene,
der hier Zeuge ist. Und Zeugen brauchen nichts zu ermitteln.

Immer noch: IANAL.
--
Helmut Richter
Marco Moock
2022-07-06 20:01:52 UTC
Permalink
Post by Andreas Hermann
Seit vielleicht drei Jahren ruft bei meiner Mutter regelmäßig ein
Callcenter an, das nach mir verlangt und mir immer wieder etwas
andrehen will. Wie sie an die Nummer meiner Mutter gekommen sind, ist
mir nicht klar.
Ggf. Teilnahme an Gewinnspielen oder sogar aus dem Telefonbuch.
Post by Andreas Hermann
Beschwerden bei der BNetzA haben bislang nichts
gebracht. Es wird immer mit einer getürkten Rudnummer angerufen (wenn
man zurückruft, ist die Nummer nicht vergeben). Oft ist das eine
Handynummer. Wenn ich zufällig bei mir meiner Mutter war, habe ich das
Gespräch übernommen und klar und deutlich gesagt, wir wollen keine
Anrufe mehr und wollen aus der Datenbank gelöscht werden. Hat
natürlich nichts gebracht.
Bringt nichts, ich fahre da 2 Strategien.
Entweder, die Leute lange beschäftigen, und zum Ausrasten bringen, dann
regen die sich auf und rufen eher nicht mehr an.
Wenn das viele Leute machen wird es weniger rentabel.

Variante 2:
Angebot annehmen. Dann hat man die Kontaktdaten des Unternehmens. Das
würde ich dann anzeigen. Wichtig ist, dass du dann sofort schriftlich
widerrufst (ist ja Fernabsatz).
Post by Andreas Hermann
Vorgestellt wird sich immer mit einem Allerweltsnamen wie "Anne
Schumann", "Julia Walter" und ein "Harald Lesch" war sogar auch schon
dabei. :-P Die Leute sind dann von der "Verbraucherberatung", von
einer "Vorteilsgemeinschaft" oder irgendwelchem anderen Blödsinn. Nach
genauen Daten befragt, wird aufgelegt oder irgendwelcher Blödsinn
erzählt, z.B. auf eine Website, sie nicht existiert.
Übliche Betrugsmasche.
Post by Andreas Hermann
Spannend wurde es erst nach Ende der Umfrage (und dem "danke"). Sie
rasselte meinen vollständigen Namen (den ich am Telefon *nicht*
genannt habe), zusammen mit meiner Adresse runter und wollte eine
Bestätigung haben. Ich habe nichts gesagt.
Da nenne ich immer Fake-Adressen, z.B. Entenhausen.
Post by Andreas Hermann
Daraufhin hat sie sich noch einmal für das Gespräch bedankt und mir
gesagt, als Dankeschön für die Umfrage, bekäme ich "ein kostenloses
Probeabo" (oder etwas in der Richtung) vom Focus. Dann kam noch: "Ich
frage Sie nicht nach Ihrer Kontonummer[1], weil das ist eine Umfrage
mit einem Dankeschön und kein Verkauf."
Ich sagte noch "Bitte was?" und dann hatte sie auch schon aufgelegt.
Der Focus wurde natürlich bald geliefert und inzwischen habe ich eine
Rechnung und sogar eine Mahnung. Da war also nix mit kostenlos!
Lehne die Zahlung ab und sage, dass du betrogen wurdest. Ich würde das
dann anzeigen, auch wenn unwahrscheinlich ist, dass man die Person
findet, weil die oft im Ausland sind.
Ulf Kutzner
2022-07-07 12:31:50 UTC
Permalink
Moin,
Post by Andreas Hermann
Am Telefon war eine freundliche, klar
verständliche Frau (die Verbindung bei den o.g. Anrufen war immer
schlecht oder gestört). Sie stellte sich vor und sagte mir, sie sei vom
Forsa Institut und machen eine Umfrage, ob sie
Etwa zu dem Zeitpunkt hatte ich in meinem Entsprechungsfall
den Hörer beiseitegelegt, um mir einen Kaffee aufzusetzen. Und
danach war die Verbindung irgendwie weg. Was ich da verpaßt
habe...

Gruß, ULF
Martin Gerdes
2022-07-07 21:16:08 UTC
Permalink
Post by Andreas Hermann
Es kam ein Anruf aus Frankfurt. Am Telefon war eine freundliche, klar
verständliche Frau. Sie stellte sich vor und sagte mir, sie sei vom
Forsa Institut und machen eine Umfrage, ob sie mir ein paar anonyme
Fragen stellen dürfte.
"Nein, danke" und aufgelegt :-)
Post by Andreas Hermann
Sie stellte eine gar nicht so lange Liste von umfragetypischen Fragen
mal Skala von 1 bis 10, wie ich die Coronamaßnahmen fand, wie zufrieden
ich mit der Regierung sei etc. aber auch ein paar eher persönlich
Fragen, z.B. nach meinem höchtens Schul- oder Uniabschluss, ob ich
selbst Corona hatte, ob ich geimpft sei, ob ich mit meinem
Körpergewicht zufrieden bin und ob ich eine chronische Krankheit habe.
Spannend wurde es erst nach Ende der Umfrage (und dem "danke"). Sie
rasselte meinen vollständigen Namen (den ich am Telefon *nicht* genannt
habe), zusammen mit meiner Adresse runter und wollte eine Bestätigung
haben. Ich habe nichts gesagt. Daraufhin hat sie sich noch einmal für
das Gespräch bedankt und mir gesagt, als Dankeschön für die Umfrage,
bekäme ich "ein kostenloses Probeabo" (oder etwas in der Richtung) vom
Focus. Dann kam noch: "Ich frage Sie nicht nach Ihrer Kontonummer[1],
weil das ist eine Umfrage mit einem Dankeschön und kein Verkauf."
Der Focus wurde natürlich bald geliefert und inzwischen habe ich eine
Rechnung und sogar eine Mahnung. Da war also nix mit kostenlos!
"Sehr geehrter Focus-Vertrieb,

ich erinnere mich nicht, ein Abonnement abgeschlossen zu haben. Bitte
schicken Sie mir meine Bestellung in Kopie zu. Ich gehe davon aus, daß
mir hier ein Unbekannter ein Zeitschriftenabonnement unterschieben will.

MfG."
Post by Andreas Hermann
Ich wollte jetzt einen Strafantrag stellen, alleine schon, um
herauszufinden, wer hinter den Anrufen steckt.
Spar Dir die Mühe. Das wird umstandslos eingestellt. Aber selbst, wenn
der unwahrscheinliche Fall eintreten sollte, daß die Staatsanwaltschaft
die Sache verfolgt, wirst Du die gewünsche Info eher nicht bekommen.
Raimund Nisius
2022-07-10 05:41:54 UTC
Permalink
Post by Martin Gerdes
"Sehr geehrter Focus-Vertrieb,
ich erinnere mich nicht, ein Abonnement abgeschlossen zu haben. Bitte
schicken Sie mir meine Bestellung in Kopie zu. Ich gehe davon aus, daß
mir hier ein Unbekannter ein Zeitschriftenabonnement unterschieben will.
MfG."
Das sind 7 Zeilen zuviel. Ich bekam in einem ähnlichen Fall ca. 7
"letzte außergerichtliche" Mahnungen. Als ein Anwalt (? jedenfalls ein
Mensch) übernahm wurde meine Frau nervös und brachte mich zum Antworten.
Er solle sich die Vertragsgrundlagen anschauen. Dann war leider Ruhe.
Eigentlich hätte ich deren Kosten weiter in die Höhe treiben wollen.
--
Gruß, Raimund
Dietz Proepper
2022-07-10 11:03:00 UTC
Permalink
Post by Raimund Nisius
Post by Martin Gerdes
"Sehr geehrter Focus-Vertrieb,
ich erinnere mich nicht, ein Abonnement abgeschlossen zu haben.
Bitte schicken Sie mir meine Bestellung in Kopie zu. Ich gehe davon
aus, daß mir hier ein Unbekannter ein Zeitschriftenabonnement
unterschieben will.
MfG."
Das sind 7 Zeilen zuviel.
Exakt.
Post by Raimund Nisius
Ich bekam in einem ähnlichen Fall ca. 7
"letzte außergerichtliche" Mahnungen. Als ein Anwalt (? jedenfalls ein
Mensch) übernahm wurde meine Frau nervös und brachte mich zum
Antworten. Er solle sich die Vertragsgrundlagen anschauen. Dann war
leider Ruhe. Eigentlich hätte ich deren Kosten weiter in die Höhe
treiben wollen.
Ich hatte sowas letztes Jahr mit der Firma Klarna (die Herrschaften
sind nicht in der Lage, zwei zusammen überwiesene Rechnungen zu
zuordnen und bilden sich ein, ihre AGBs würden irgendwen interessieren.)
Irgendwann kam dann auch ein gerichtlicher Mahnbescheid. Dem habe ich
widersprochen. Seitdem noch ein paar Bettelbriefe. Als die an
unverschämter wurden hat mein Lieblingsanwalt mal drei Zeilen
geschrieben. Wir sind optimistisch, dass nichts mehr kommt.
--
SIC SEMPER
+--|=======>
TYRANNIS
Martin Gerdes
2022-07-10 17:29:48 UTC
Permalink
Post by Dietz Proepper
Post by Raimund Nisius
Post by Martin Gerdes
"Sehr geehrter Focus-Vertrieb,
ich erinnere mich nicht, ein Abonnement abgeschlossen zu haben.
Bitte schicken Sie mir meine Bestellung in Kopie zu. Ich gehe davon
aus, daß mir hier ein Unbekannter ein Zeitschriftenabonnement
unterschieben will.
MfG."
Das sind 7 Zeilen zuviel.
Exakt.
Ich sehe das nicht so, und Deine Darstellung bestätigt das auch.
Du hast Deinen 7zeiler halt erst dann geschrieben, als der Mahnbescheid
auf dem Tisch lag.
Post by Dietz Proepper
Post by Raimund Nisius
Ich bekam in einem ähnlichen Fall ca. 7 "letzte außergerichtliche"
Mahnungen. Als ein Anwalt (? jedenfalls ein Mensch) übernahm, wurde
meine Frau nervös und brachte mich zum Antworten.
Er
Wer? Der mutmaßliche Mensch?
Post by Dietz Proepper
Post by Raimund Nisius
solle sich die Vertragsgrundlagen anschauen. Dann war leider Ruhe.
Wieso "leider"?
Post by Dietz Proepper
Post by Raimund Nisius
Eigentlich hätte ich deren Kosten weiter in die Höhe treiben wollen.
Was hast Du davon?

Meine Erfahrung zeigt, daß Firmen dieser Art nicht locker lassen, man
also als Kunde irgendwann doch etwas tun muß. Da kann ich den obigen
7zeiler auch gleich schreiben.

YMMV.
Post by Dietz Proepper
Ich hatte sowas letztes Jahr mit der Firma Klarna (die Herrschaften
sind nicht in der Lage, zwei zusammen überwiesene Rechnungen zu
zuordnen und bilden sich ein, ihre AGBs würden irgendwen interessieren.)
Irgendwann kam dann auch ein gerichtlicher Mahnbescheid. Dem habe ich
widersprochen. Seitdem noch ein paar Bettelbriefe. Als die an
unverschämter wurden, hat mein Lieblingsanwalt mal drei Zeilen
geschrieben.
Ich bin froh, daß ich keinen Lieblingsanwalt brauche. Es ist übrigens
nicht so einfach, für geringe Streitwerte einen Lieblingsanwalt zu
finden, weil dessen Stundenlohn für derlei Dinge nämlich minimal ist. Da
kann es schon sein, daß der Anwalt, den man sich ausgesucht hat, das
Mandat nicht übernimmt (mit welcher Begründung auch immer).
Post by Dietz Proepper
Wir sind optimistisch, dass nichts mehr kommt.
Meine Geschichte mit der 365AG ist wohl netzbekannt.
Raimund Nisius
2022-07-11 06:18:06 UTC
Permalink
Quoting ergänzt
Post by Martin Gerdes
Post by Raimund Nisius
Ich bekam in einem ähnlichen Fall ca. 7 "letzte außergerichtliche"
Mahnungen. Als ein Anwalt (? jedenfalls ein Mensch) übernahm, wurde
meine Frau nervös und brachte mich zum Antworten.
Er
Wer? Der mutmaßliche Mensch?
Ja.
Post by Martin Gerdes
Post by Raimund Nisius
solle sich die Vertragsgrundlagen anschauen. Dann war leider Ruhe.
Wieso "leider"?
Post by Raimund Nisius
Eigentlich hätte ich deren Kosten weiter in die Höhe treiben wollen.
Was hast Du davon?
Meine Erfahrung zeigt, daß Firmen dieser Art nicht locker lassen, man
also als Kunde irgendwann doch etwas tun muß. Da kann ich den obigen
7zeiler auch gleich schreiben.
Ich war damals noch naiver und hatte an die Umfrage geglaubt. Über die
Abo-"Falle" hatte ich mich geärgert. Das sollte jemand merken. Erst bei
widersprochem Mahnbescheid tut es denen weh.
Post by Martin Gerdes
Ich bin froh, daß ich keinen Lieblingsanwalt brauche. Es ist übrigens
nicht so einfach, für geringe Streitwerte einen Lieblingsanwalt zu
finden,
Den hat er wohl schon für ernstere Angelegenheiten.
--
Gruß, Raimund
Rupert Haselbeck
2022-07-10 14:11:15 UTC
Permalink
Post by Raimund Nisius
Das sind 7 Zeilen zuviel.
Das mag man so sehen wollen. Grundsätzlich ist das aber völlig richtig.
Warum sollte man das Betrugsopfer allein lassen?
Post by Raimund Nisius
Ich bekam in einem ähnlichen Fall ca. 7
"letzte außergerichtliche" Mahnungen. Als ein Anwalt (? jedenfalls ein
Mensch) übernahm wurde meine Frau nervös und brachte mich zum Antworten.
Er solle sich die Vertragsgrundlagen anschauen. Dann war leider Ruhe.
Eigentlich hätte ich deren Kosten weiter in die Höhe treiben wollen.
Evtl. verkennst du ja die Situation...
Es handelt sich bei dem Verlag ja offenkundig um das Opfer eines
Betrugs, wenn da ein unbekannter Dritter in deinem Namen ein Abo
beauftragt hat. Warum glaubst du, deren Kosten "weiter in die Höhe
treiben" zu müssen?
Wärest du in ähnlicher Situation nicht auch dankbar, wenn man dir als
Opfer eines Betrügers ein wenig helfen würde statt nachzutreten?
Was ist so schwer daran, die Situation aufzuklären?

MfG
Rupert
Ulf Kutzner
2022-07-10 16:49:57 UTC
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Post by Rupert Haselbeck
Evtl. verkennst du ja die Situation...
Es handelt sich bei dem Verlag ja offenkundig um das Opfer eines
Betrugs, wenn da ein unbekannter Dritter in deinem Namen ein Abo
beauftragt hat. Warum glaubst du, deren Kosten "weiter in die Höhe
treiben" zu müssen?
Womöglich hat der Verlag zwecks Auflagemaximierung
und Ergebnisverbesserung bei der Wahl seiner Vertriebspartner
nicht sonderlich genau hingeschaut wie manch Handyfirma
auch*? Bei Einklagen von Geld vom Verbraucher sind da etliche
ziemlich schnell.

*) Habe seeehr vorsichtig formuliert.
Andreas M. Kirchwitz
2022-07-10 22:29:44 UTC
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Post by Rupert Haselbeck
Post by Raimund Nisius
Ich bekam in einem ähnlichen Fall ca. 7
"letzte außergerichtliche" Mahnungen. Als ein Anwalt (? jedenfalls ein
Mensch) übernahm wurde meine Frau nervös und brachte mich zum Antworten.
Er solle sich die Vertragsgrundlagen anschauen. Dann war leider Ruhe.
Eigentlich hätte ich deren Kosten weiter in die Höhe treiben wollen.
Evtl. verkennst du ja die Situation...
Es handelt sich bei dem Verlag ja offenkundig um das Opfer eines
Betrugs, wenn da ein unbekannter Dritter in deinem Namen ein Abo
beauftragt hat. Warum glaubst du, deren Kosten "weiter in die Höhe
treiben" zu müssen?
Vielleicht verkennst Du ja die Situation. :-) Diverse Verlage und
auch beispielsweise Telekommunikationsanbieter basieren ihr Geschäft
nicht unwesentlich auf untergeschobenen Verträgen, sie wissen davon
und haben kein Interesse, etwas dagegen zu unternehmen, denn unterm
Strich lohnt es sich für sie.
Post by Rupert Haselbeck
Wärest du in ähnlicher Situation nicht auch dankbar, wenn man dir als
Opfer eines Betrügers ein wenig helfen würde statt nachzutreten?
Was ist so schwer daran, die Situation aufzuklären?
Deine vermeintlichen Opfer würden Mitleid verdienen, wenn sie sich
bei Beschwerden wenigstens mal kümmern würden, tun sie aber selten,
sondern sie erdrücken die echten Opfer erbarmungslos mit ihrer
Inkassomaschinerie, einfach weil das für sie wirtschaftlicher ist.

Grüße, Andreas
Raimund Nisius
2022-07-11 06:18:05 UTC
Permalink
Post by Rupert Haselbeck
Post by Raimund Nisius
Das sind 7 Zeilen zuviel.
Das mag man so sehen wollen. Grundsätzlich ist das aber völlig richtig.
Warum sollte man das Betrugsopfer allein lassen?
Sofern es Betrug am Verlag ist, gebe ich Dir recht. Beim OP ist es
womöglich so.
Post by Rupert Haselbeck
Post by Raimund Nisius
Ich bekam in einem ähnlichen Fall ca. 7
"letzte außergerichtliche" Mahnungen. Als ein Anwalt (? jedenfalls ein
Mensch) übernahm wurde meine Frau nervös und brachte mich zum Antworten.
Er solle sich die Vertragsgrundlagen anschauen. Dann war leider Ruhe.
Eigentlich hätte ich deren Kosten weiter in die Höhe treiben wollen.
Evtl. verkennst du ja die Situation...
Nein, das war eine Werbeaktion mit offenbar vorgeschobener Umfrage. Als
Dankeschön wurden mir 3 Ausgaben der Zeitschrift angekündigt. Warum
sollte ich annehmen, dass der Verlag nicht der Auftraggeber der Drücker
sei? Und solche lästige Methoden verschwinden nur, wenn sie mehr kosten,
als sie einbringen.
--
Gruß, Raimund
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